Liebe Leserinnen und Leser, |
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die bundesweite Einführung des Budgets für Arbeit war einer der Kernpunkte des Ende 2016 verabschiedeten Bundesteilhabegesetzes. Kanzlerin Angela Merkel nannte das Gesetz einen Systemwechsel hin zu mehr Selbstbestimmung und sie versprach: "Durch das Budget für Arbeit verbessern wir die Chancen von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt". Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erwartete, dass im Jahr 2018 ca. 1% der Beschäftigten in WfbM Budgetnehmerinnen und Budgetnehmer wären, im Jahr 2019 ca. 2% und im Jahr 2020 ca. 3%.
Bei rund 300.000 Werkstattbeschäftigten entsprächen diese 6% in drei Jahren einer Anzahl von 18.000 Personen. Der tatsächliche Vermittlungserfolg ist dagegen ernüchternd. Eine Studie der Berliner Humboldt-Universität listet bis 2019 lediglich 1.000 Vermittlungen auf, wobei die Budgets aus dem Vorläuferprogrammen in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Hamburg bereits enthalten sind.
Was also verhindert den Erfolg des Budgets für Arbeit und wie ließe sich das ändern? Lesen Sie unsere Gedanken dazu hier.
Wie immer wünschen wir Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53°NORD
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Aus unserem Veranstaltungsprogramm
"Einblicke in die Praxis": Erfolgreich vermitteln ins Budget für Arbeit Online-Seminar
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Das Budget für Arbeit gilt als der Königsweg aus der Werkstatt in eine betriebliche Festanstellung. Dauerhafte Lohnkostenzuschüsse machen das Instrument für die Arbeitgeber attraktiv, die Beschäftigten erhalten Tariflohn und einen festen Arbeitsvertrag. Auch nach der Übernahme werden sie weiter von einem Jobcoach begleitet. Im Fall eines Scheiterns behalten sie ein Rückkehrrecht in die WfbM. Zu den Werkstätten mit besonders langer Erfahrung mit dem Budget für Arbeit und guten Vermittlungserfolgen gehören die
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Westpfalz-Werkstätten in Landstuhl und Kaiserslautern. In diesem Forum geben Fachdienstleiter Dieter Rauland und Jobcoach Karsten Lutz Einblicke in ihre Vermittlungspraxis.
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Ort: ZOOM
Termin: 21. September 2021 | 09:00 bis 12:00 Uhr
Preis: 125,00 Euro (nach § 4 Nr. 22 Buchst. a UstG umsatzsteuerbefreit)
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Stärken erkennen und Entwicklungen planen Entwicklungsprozesse gemeinsam planen und umsetzen
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Der Berufsbildungsbereich der Werkstatt dient der beruflichen Orientierung, Entwicklungsplanung und Qualifizierung. Das Ziel ist es, die Teilnehmer*innen auf eine geeignete Tätigkeit in der Werkstatt oder auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten, ihnen einen Einstieg in das
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Berufsleben zu ermöglichen, der ihren Wünschen und Fähigkeiten entspricht. Am Anfang dieses Prozesses steht eine Kompetenz- oder Fähigkeitsanalyse als Grundlage für eine gemeinsame Entwicklungsplanung. Das Fachkonzept der Arbeitsagentur für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich der WfbM fordert, die Abklärung und Bewertung anhand anerkannter Methoden und diagnostischer Verfahren durchzuführen und dabei die individuellen Interessen, Wünsche und Neigungen der Teilnehmer zu berücksichtigen. Doch gängige Testverfahren werden der geforderten Personenorientierung kaum gerecht.
Dynamischere Diagnose- und Planungsmethoden, etwa aus der Persönliche Zukunftsplanung, stellen dagegen von Beginn an die Wünsche und Interessen der Teilnehmer*innen in den Mittelpunkt, erkunden gemeinsam mit ihnen ihre Stärken und Fähigkeiten und ermöglichen ihnen, Entscheidungen selbst zu treffen und den Prozess zu steuern. In diesem Seminar stellt eine erfahrene Praktikerin die Grundlagen verschiedener personenzentrierter Methoden vor und erprobt gemeinsam mit den Seminarteilnehmern unterschiedliche Methoden und Materialien zur Ermittlung von Stärken und Fähigkeiten, berufsrelevanten Ideen, Wünschen, Möglichkeiten und Perspektiven.
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Ort: Kassel
Termin: 27. - 28. September 2021
Preis: 390,00 Euro zzgl. ges. MwSt.
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Eine gute Lernkultur! Systematische Förderung in Werkstätten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
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In Werkstätten haben Personen mit psychischen Beeinträchtigungen die Gelegenheit, sich ihren ganz persönlichen Herausforderungen zu stellen und wieder zu lernen, die Anforderungen zu schaffen, die an sie gestellt werden.
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Gemeinsam mit anderen erledigen sie Aufträge und schaffen dabei Werte. Gleichzeitig arbeiten sie an sich selbst – sie stärken bisherige Fähigkeiten und gewinnen neue hinzu. Die Fachkräfte der Werkstatt unterstützen diesen Lernprozess. Woran aber lässt sich eine gute Lernunterstützung festmachen? Was haben die Fachkräfte zu tun, und wann ist ihre Arbeit gut? Welche Anlässe führen zu einem produktiven Lernen und woraus ergibt sich ein individueller Lernbedarf? Was begünstigt das Lernen und wie vermeidet man eine Fremdbestimmung der Lernmotivation?
Diese Grundfragen der pädagogischen Praxis werden in einem Seminar behandelt. Aus einem Nachdenken über die Arbeit sollen hier Kriterien für eine Gute Praxis ermittelt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen dabei ein systematisches Bild von den Phasen und Schritten einer individuellen Lernunterstützung. Sie erweitern ihre Fähigkeit, die Lernkultur in ihren Einrichtungen einzuschätzen und an deren Weiterentwicklung mitzuwirken.
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Ort: Frankfurt am Main
Termin: 05. - 06. Oktober 2021
Preis: 370,00 Euro zzgl. ges. MwSt.
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Und außerdem
Partizipativer Landschaftstrialog Psychiatrie und psychosoziale Versorgung
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Die Verwirklichung der Menschenrechte in der Psychiatrie und psychosozialen Versorgung ist eine
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Herausforderung und die UN-BRK bietet die verpflichtende rechtliche Grundlage dafür, die Rechte auf Selbstbestimmung, Partizipation und Gleichberechtigung für Menschen, die psychosozial behindert werden einzufordern.
Dieser menschenrechtlichen Herausforderung stellen sich seit gut einem Jahr die Mitstreiter*innen des partizipativen Landschaftstrialogs. Es sind Menschen aller Interessensgruppen online zusammengekommen, um Fragen und Forderungen, die sich aus der UN-BRK ableiten, zu diskutieren, von verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und mit Leben zu füllen. Die wichtigste Vorgehensweise hierbei war und ist die gelebte und gleichberechtigte Partizipation aller Beteiligten.
Am 27. August findet die finale Veranstaltung in hybrider Form statt.
Mehr Informationen über den partizipativen Fachtag lesen Sie hier.
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