Wenn unser Newsletter bei Ihnen nicht richtig dargestellt wird, können Sie ihn auch
online lesen.
Sie können unseren Newsletter auch als
PDF Dokument zum Weiterversenden oder Drucken herunterladen.
|
|
|
Liebe Leserinnen und Leser, |
|
die Beschäftigung in einer WfbM hängt nach dem SGB IX davon ab, ob die Person ein "Mindestmaß verwertbarer Arbeitsleistung" erbringen kann. Gilt ihre Arbeit als wirtschaftlich nicht verwertbar, sieht es die Beschäftigung in einer Tagesförderstätte vor, wo Betreuung und Förderung im Mittelpunkt stehen sollen. In den Tagesförderstätten gibt es jedoch seit Jahren Bestrebungen, eigene Arbeitsmöglichkeiten für ihren Personenkreis zu schaffen.
|
|
Dabei geht es nicht, wie in der Werkstatt, um industrielle Fertigung, sondern um Dienstleistungen in der Nachbarschaft. Das sind beispielsweise Botendienste für einen Blumen- oder Buchladen, das Verteilen von Werbezettel für einen Imbiss,
|
|
|
Reinigungsarbeiten im Fußballstadion, um das Verpacken von Futtertüten im Tierpark oder das Bereitstellen von Kaffee und Imbiss für eine wöchentliche Dienstbesprechung. Die Beschäftigten verlassen dazu ihre Einrichtung, kommen in Kontakt mit ihren Auftraggebern, übernehmen eine sinnvolle Tätigkeit und erhalten für ihre Arbeit Anerkennung und ein Dankeschön.
Ein ungewöhnliches Beispiel für diese Form der Arbeit liefert seit Jahren die Tagesförderstätte der Lebenshilfe Worms. Sie hat sich eine fahrbare Theke zugelegt und betreibt damit einen mobilen Saftladen, der auf Stadtteilfesten, Firmenfeiern oder in einem Hofladen Smoothies verkauft. Die Arbeit besteht nicht nur im Ausschenken der Getränke, sondern bereits im Vorwege im Einkauf und in der Vorbereitung der Zutaten - die halbe TFS ist involviert.
Schon 2015 berichteten wir in unserem Magazin KLARER KURS über das Wormser Saftladen-Projekt, jetzt haben wir in einem Interview mit der Leiterin Nora Ringhof nachgefragt, was sich seither getan hat. Und das ist eine ganze Menge.
Wir ergänzen diesen Bericht durch eine KK-Reportage aus einer Tagesförderstätten in Bremen, die weitere Formen dieses Arbeitsansatzes für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf vorstellt. Vielleicht sind diese Projekte ein Impuls für Werkstätten, ebenfalls verstärkt über regionale Dienstleistungsangebote nachzudenken und damit die Verbindung zu ihrem sozialen Umfeld zu stärken.
Und bei Interesse: Einen weiteren Einblick in ein beispielhaftes Arbeitsangebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf bietet "Auf Achse" – in unserem Veranstaltungsprogramm.
Ihr Team von 53° NORD
|
|
Der Saftladen Worms, das "Unternehmen" einer Tagesförderstätte.
In Tagesförderstätten gibt es seit langem Bestrebungen, eigene Arbeitsmöglichkeiten für einen Personenkreis zu schaffen, der als nicht erwerbsfähig gilt. Ein ungewöhnliches Beispiel für diese Form der Arbeit liefert seit Jahren die Tagesförderstätte der Lebenshilfe Worms. Sie betreibt einen mobilen Saftladen, der auf Stadtteilfesten, Firmenfeiern oder in einem Hofladen Smoothies verkauft. sprach mit der Bereichsleitung der Tagesförderstätte in Worms über Arbeiten im Sozialraum und die Freude an Außenkontakten.
Mit dem Saftladen raus ins Leben
Das Vorzeigeprojekt der Tagesförderstätte der Lebenshilfe in Worms betreibt seit Jahren den Saftladen, ein mobiler Smoothie-Verkauf mit rollender Theke, der an den unterschiedlichsten Orten zum Einsatz kommt. Dabei geht es nicht um Verdienst und Wirtschaftlichkeit, sondern darum, etwas Sinnvolles zu tun, mit einer eigenen Leistung am gemeinschaftlichen Leben beteiligt zu sein und dafür Anerkennung zu erhalten. Die Geheimnisse dieser Erfolgsstory sind eigentlich ganz einfach. Der KLARE KURS berichtete erstmals 2015.
Draußen arbeiten kann mit allen klappen!
Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf gelten als "nicht werkstattfähig", einen Anspruch auf arbeitsbezogene Bildung oder Arbeit haben sie nicht. Nach der Schule gehen sie meist in Einrichtungen der Tagesförderung. Nur wenige Einrichtungen stellen Arbeit in den Mittelpunkt und richten ihre Struktur danach aus. Die Tagesförderstätte des ASB in Bremen gehört dazu und hat inklusive Arbeitsprojekte und ein eigenes arbeitsbezogenes Bildungskonzept entwickelt. 2012 berichtet der KK über diese Neuausrichtung, das noch heute innovativ ist.
|
|
Volle Infos. Für alle. Jede Woche.
In drei Schritten zum KLARENKURS+ Abonnement
Auf der 53° NORD Internetpräsenz kostenlos registrieren, anmelden, Abo abschließen und los lesen!
Und mit der Flatrate gibt es alle Infos für wirklich jeden im gesamten Unternehmen! Einfach die Domain des Unternehmens angeben und alle KollegInnen können nach Registrierung auf unserer Website die Inhalte von KLARER KURS+ ansehen, durchlesen, anhören und diskutieren.
|
|
Aus unserem Veranstaltungsprogramm
Online-Seminar | Einblick in die Praxis
Auf Achse
Einblicke in ein beispielhaftes Arbeitsangebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
|
|
Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf befüllen Futtertüten für die Besucher von Hagenbecks Tierpark. Sie reinigen die Platzanlage des Fußballvereins Altona 93. Sie bessern Kostüme im Musicaltheater König der Löwen aus. Sie bereiten den Raum für die Ressort-Besprechung der Sozialsenatorin vor. Sie bringen für einen Blumenladen Sträuße zu den Kunden. Sie arbeiten in einer Grundschule oder bei einer Versicherung.
|
|
|
Die Tagesstätten des Wohn- und Beschäftigungsträgers Leben mit Behinderung Hamburg sind kreativ, was Arbeitsangebote für ihre Beschäftigten betrifft. Arbeit bedeutet für sie vor allem Begegnung mit dem sozialen Umfeld in ihrem Stadtteil, an Orten des realen Arbeitslebens. Diese Arbeitsangebote finden ein bis zweimal in der Woche statt und nehmen eine bis drei Stunden Zeit in Anspruch. Es gibt keinen Leistungsdruck, die Tätigkeiten orientieren sich an die Ressourcen der Menschen und der Tagesstätte. Aber: Sie sind wichtig, sie sind sinnvoll, sie sind leistbar und sie werden honoriert. Auch die berufliche Bildung ist in die Abläufe integriert.
In unserer Online-Veranstaltungsreihe "Einblicke in die Praxis" berichtet die Initiatorin und Leiterin von Auf Achse, Wibke Juterczenka, mit Bildern und Videos über einige der mittlerweile über 50 Kooperationen. Sie gibt Hinweise, wie man sein Team für diese Idee gewinnen und wie die Akquise gelingen kann, wie sich die Abläufe innerhalb der Tagesstätte organisieren lassen, wie man Arbeitsplätze entwickelt und wie sich aus schon bestehenden Kontakten weitere Chancen ergeben können.
|
Ort: ZOOM
Termine: 14. Oktober 2022
Preis: 125,00 Euro brutto
|
|
|
Präsenzseminar | Kassel
Barrierefreie Kommunikation
Praxisseminar für Unterstützte Kommunikation und Leichte Sprache
|
|
Kommunikation ist wichtig für jeden Menschen – sie ist ein Grundbedürfnis und ein Grundrecht. Dabei geht es unter anderem immer um das Mitteilen der eigenen Gedanken, Bedürfnisse und Meinungen oder das Stellen von Fragen, sowie um das Verstehen des Gegenübers und der Welt. Kommunikation findet über verschiedene Kanäle statt. Zum Beispiel über Körpersprache, Lautsprache oder auch Schrift. Aber was ist, wenn Personen nicht sprechen oder nur kaum verständlich kommunizieren können?
|
|
|
Was bedeutet es für einen Menschen, nicht verstanden zu werden? Was bedeutet es, nicht gut lesen zu können? Welche Möglichkeiten gibt es, die Person und das Umfeld zu unterstützen?
In dem zweitägigen Seminar erhalten die Teilnehmer*innen einen Überblick über Unterstützte Kommunikation und Leichte Sprache und Antworten auf die Frage, warum beide Themen so wichtig sind. Anhand der eigenen Praxis zeigen die Referentinnen, welche Zielgruppe dieses Thema betrifft und wie eine mögliche Gestaltung im Alltag aussehen kann. Kurze Filmausschnitte mit Interviews und Beispielen runden dieses sehr praxisorientiere Seminar ab.
Neben der Theorie erproben die Teilnehmer*innen im Seminar das praktische Arbeiten mit Unterstützter Kommunikation und Leichter Sprache und erhalten Antworten auf die Frage nach der Implementierung: Wie fangen wir an? Was brauchen wir? Wie organisieren wir uns bei unserer Arbeit vor Ort?
|
Ort: Kassel
Termin: 25. und 26. Oktober 2022
Preis: 427,60 Euro brutto
|
|
|
Neuauflage in unserem Medienversand
Georg Theunissen
Empowerment - Wegweiser für Inklusion und Teilhabe behinderter Menschen
|
|
Das Buch in seiner 4. aktualisierten Auflage mit online-Material versteht sich als eine Einführung in die Theorie und Praxis des Empowerment-Konzepts unter besonderer Berücksichtigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und komplexen Beeinträchtigungen.
|
|
|
Empowerment repräsentiert die Stimme der Betroffenen und betrachtet Menschen mit Behinderungen als "Expertinnen in eigener Sache". Das Konzept gilt somit als Wegweiser zeitgemäßer Behindertenarbeit. Ohne Empowerment sind Leitprinzipien wie Inklusion und Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben bloße Schlagwörter.
|
Georg Theunissen
Lambertus Verlag
4. Auflage
ISBN: 978-3-7841-3532-8
Preis: € 35,00 (inkl. 7% MwSt.), zzgl. Versand
|
|
|