Liebe Leserinnen und Leser!
Vor ungefähr einem Jahr ernteten wir von 53° NORD viel Rückmeldung zu unserem Kommentar bezüglich der Frage, ob Werkstätten Teil eines inklusiven Arbeitsmarktes seien. Wir fanden, es sei lohnender die Stärken eines geschützten und durchaus vorbildlichen Arbeitsumfeldes zu betonen, als sich darüber zu streiten, wie realistisch eine inklusive Gesellschaft ist. Wäre es nicht sinnvoller, die unbestreitbaren Stärken klarer zu benennen, als mit einem aufgeweichten Inklusionsbegriff auf Kritik von außen zu reagieren? Ein streitbares Thema…
Unbestritten ist jedoch, dass keine Weiterentwicklung von Angeboten der beruflichen Eingliederungshilfe stattfinden sollte, ohne die Sicht der Dienstleistungsnehmer mit einzubeziehen. Was für einen Blick und was für Bedarfe an das Thema »Arbeit« haben Menschen mit Behinderung und wie sollte oder könnte eine Werkstatt der Zukunft aussehen?
»Teilhabe am Arbeitsleben erfordert Mitbestimmung«, findet Werner Schlummer und erläutert im dieswöchigen KLAREN KURS welche Aspekte dabei eine Rolle spielen und was das Buch »Werkstätten für behinderte Menschen – Sonderwelt und Subkultur behindern Inklusion« von Ulrich Scheibner und Heinrich Greving mit der eigenen Motivation zu tun haben, sich mit der Zukunft der Werkstätten zu befassen.
Und auch unserer zweiter Gastkommentator aus Berlin findet, dass Inklusion immer eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist und Menschen mit Behinderungen selber definieren sollten, welche Hürden es zu überwinden gilt und welche (geschützten) Angebote es dafür geben muss.
Warum hingegen das Budget für Arbeit in Berlin auch nach einem dreijährigen Modellprojekt noch immer kein Erfolgsmodell ist, versuchen wir im Gespräch mit der Senatsverwaltung in Berlin herauszufinden.
Wie immer wünschen wir eine erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53° NORD
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