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Die Themen dieses Newsletters
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KLARER KURS: Peer-Beratung, (Teil)autonomes Arbeiten & Buchrezension
Veranstaltungstipps: Gewaltprävention, Peers & Teilhabeplanung
Aus dem Medienversand
Und außerdem: Presse- und Social Media-Arbeit in WfbM & Empowerment zur Selbstvertretung
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Liebe Leserinnen und Leser!
Bei all den Veränderungen, die von Werkstätten gefordert werden, ist ein Wechsel von der professionellen Fürsorge – oder der »fürsorglichen Belagerung«, wie Renate Windisch von den IWL Werkstätten in ihrem Eröffnungsvortrag der Tagung »Verantwortungsübernahme für WfbM-Beschäftigte« den Sozialpsychologe Dr. Heiner Keupp zitiert – zur selbstbestimmten Teilhabe wahrscheinlich einer der herausforderndsten, für alle Beteiligten. Damit ist nicht gemeint, dass man Menschen mit Unterstützungsbedarf von heute auf morgen alleine entscheiden lässt, sondern eine Abkehr von einer Defizit- hin zu einer Kompetenzorientierung. Er meint einen Verzicht auf alleinige Expertenurteile, unterstützt und befähigt das Finden eigener Wege und gesteht Menschen mit Behinderung Autonomie und Selbstverantwortung zu.
Mit (teil)autonomer Gruppenarbeit steht Werkstätten eine Methode zur Verfügung, die noch viel zu wenig verbreitet ist, aber im Sinne des Empowerments zu einer »stillen Revolution« im absolut positiven Sinne führen kann. Unsere Fachtagung in Frankfurt zu diesem Thema hat gezeigt, dass (teil)autonomes Arbeiten auf vielen Ebenen wirkt – bis hin zu mehr Produktivität, Qualität und Augenhöhe. Falls Sie die verpasst haben, gibt es einen Rückblick auf die wirklich erkenntnisreiche Veranstaltung. Wir hoffen auf viele Nachahmer von Verantwortungsübergabe in WfbM!
Zudem berichtet eine frisch ausgebildete Peer-Expertin was das Wertvolle an Peer-Arbeit ist und warum diese Herangehensweise so wichtig ist. Zudem wollen wir auf eine lesenswerte Rezension zu einem streitbaren Buch hinweisen, die unter anderem zu dem Ergebnis kommt, dass die schärfsten Kritiker der Elche früher meist selber welche waren.
Und außerdem… gibt es endlich eine digitale, inklusive Arbeitsgruppe zu dem aktuell brennenden Themenfeld der Presse- und Social Media-Arbeit in WfbM. Eine vom AlexOffice Köln und der LAG WfbM Berlin initiierte Vernetzungsgruppe lädt zu einem regelmäßigen Austausch…
Wie immer wünschen wir Ihnen eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53° NORD
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Ein Erfahrungsbericht: »Peer-Beratung im Tandem«
Peer-Beratung bedeutet, dass Menschen mit bestimmten Erfahrungen ihr Wissen an andere Personen weitergeben, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Eine Beratung durch Personen mit ähnlichen Erfahrungen oder in derselben Situationen, kann in der Regel besser angenommen werden, da deutlich schneller Augenhöhe entsteht und auch Barrieren leichter abgebaut werden können. Eine als Peer-Beraterin ausgebildete Mitarbeiterin der Alexianer Werkstätten in Köln berichtet über Ihre Erfahrungen und ihre Ansicht, dass Peer-Experten im Beratungsprozess eine ganz besondere Rolle spielen sollten.
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Stille Revolution in der WfbM: Wenn Werkstattbeschäftigte ihre Arbeitsaufträge selbst steuern
Die Aufgabe der Werkstatt liegt darin, die Inklusion ihrer Beschäftigten ins Arbeitsleben zu ermöglichen, ihre Selbständigkeit zu fördern und ihnen damit neue und erweiterte Lebenschancen zu eröffnen. Das Mittel, das ihr dazu zur Verfügung steht, ist der Arbeitsprozess. Konkret bedeutet das, den Beschäftigten in der Produktion zu ermöglichen, verantwortlich zu sein, zusammenzuarbeiten, sich selbständig zu organisieren – aber nur, wenn es den Beschäftigten ermöglicht wird, im Produktionsprozess Verantwortung zu übernehmen. Die 53° NORD-Tagung »Verantwortungsübernahme für WfbM-Beschäftigte« stellte bewusst das Verselbständigungsziel der Werkstatt in den Mittelpunkt und lotete so mit vielen eindrucksvollen Beispielen aus der Praxis aus, wie mehr Übernahme von Verantwortung gelingen kann und welche positiven Effekte dies hat. Lesen Sie den Rückblich auf die Veranstaltung.
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Die schärfsten Kritiker der Elche...
Der von Heinrich Greving und Ulrich Scheibner herausgegebene Sammelband mit dem Titel »Werkstätten für behinderte Menschen – Sonderwelt und Subkultur behindern Inklusion« hat für viel Diskussionsstoff und reichlich Kontroversen gesorgt, da es eine recht einseitige Analyse des bestehenden Werkstättensystems lieferte, verbunden mit der Forderung nach deren Abschaffung. Nun liegt eine Rezension von Dr. Plößl und vor, die wir hiermit empfehlen wollen. Doch lesen Sie selbst…
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Volle Infos. Für alle. Jede Woche. In drei Schritten zum KLARENKURS+ Abonnement
Auf der 53° NORD Internetpräsenz kostenlos registrieren, anmelden, Abo abschließen und los lesen!
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Ein Mehr an Wertschöpfung durch Prävention und Selbstbestimmung!
Gewaltprävention als Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu mehr Autonomie und Augenhöhe
Das Thema Weiterentwicklung der eigenen Arbeit und die eigenen Angebote ist aktuell in aller Munde. Wie können Werkstätten sich und ihr Angebot so weiterentwickeln, dass es in die Forderungen von Politik und Gesellschaft nach mehr Einbeziehung, mehr Mitbestimmung und mehr Selbstbestimmung passt?
Diese Fortbildung verdeutlicht, dass Gewaltprävention mehr ist, als das Verhindern von Übergriffen weil sie wesentliche Faktoren für ein gelingendes Miteinander voranbringen kann.
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Seminar
Ort: GDW Mitte eG | Kassel
Termin: 26. - 27. September 2023
Preis: 485,00 Euro brutto
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Wer ist hier eigentlich der/die Expert*in?!
Menschen mit Behinderungen als Peers in der beruflichen Teilhabe und Expert*innen in eigener Sache
Peer Counseling bedeutet: Menschen mit bestimmten Erfahrungen geben ihr Wissen an andere Personen weiter, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Anfangs setzte sich diese Idee in der Psychiatrie durch, jetzt erobert sie auch den Bereich der beruflichen Teilhabe. Sie fußt auf dem Gedanken, dass Menschen eine Beratung durch Personen mit vergleichbaren Erfahrungen oder in ähnlichen Situationen besser annehmen, deutlich schneller Augenhöhe entsteht und auch eventuelle Hürden leichter abgebaut werden.
Diese Tagung gibt einen Überblick über Anwendungsgebiete des Peer-Ansatzes in der beruflichen Teilhabe, über seine Stärken und Möglichkeiten und mögliche Finanzierungswege.
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Tagung im Hybridformat
Ort: GDW Mitte eG | Kassel & online via ZOOM
Termin: 20. - 21. November 2023
Preis online: 430,00 Euro brutto
Preis Präsenz: 495,00 Euro brutto
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Berufliche Zukunftsperspektiven gemeinsam entwickeln!
Erfolgreiche Teilhabeplanung durch eine lebensgeschichtliche Orientierung
Teilhabeplanung im Bereich Arbeit erforderte schon immer eine Orientierung an den beruflichen Erfahrungen und beruflichen Erwartungen der jeweiligen Person. Biografiearbeit ist in diesem Zusammenhang also auch für die WfbM ein wertvoller Ansatz, um beeinträchtigte Menschen im Arbeitsleben bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer beruflichen Orientierung im Sinne des Werkstattauftrags nach §136 SGB IX zu unterstützen.
In dieser praktisch ausgerichteten Veranstaltung stehen die Themen Arbeit, Lebensgeschichte und Zukunftsgestaltung im Mittelpunkt. Es werden verschiedene biografische Methoden erprobt, die sich für heterogene Personenkreise eignen, Möglichkeiten der Anwendung in der Teilhabeplanung ausgelotet und nicht zuletzt auch die eigene Rolle dabei reflektiert.
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Seminar
Ort: GDW Mitte eG | Kassel
Termin: 04. - 05. Dezember 2023
Preis: 467,60 Euro brutto
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Heinrich Greving/Ulrich Scheibner (Hrsg.)
Werkstätten für behinderte Menschen
Sonderwelt und Subkultur behindern Inklusion
Das System der Behindertenwerkstätten ist ins Visier der Kritik geraten. Für viele Menschen mit Behinderung bilden diese alternativlose Sonderwelten - ohne Perspektiven, im allgemeinen Arbeitsmarkt unterzukommen, und ohne ausreichende Entlohnung. Dagegen fordert die UN-Behindertenrechtskonvention aus menschenrechtlicher Perspektive die volle Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Genau hier hat dieser Band seinen fachlichen, inhaltlichen und problemorientierten Standort. Es werden die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen der Entwicklung der WfbM betrachtet. Vor dem Hintergrund internationaler Regelwerke, aber auch der Bundesgesetzgebung werden der Veränderungsdruck auf die Werkstätten beschrieben. Konzeptionelle Alternativen und Lösungsansätze werden im internationalen Vergleich vorgestellt.
Prof. Dr. Heinrich Greving lehrt Allgemeine und Spezielle Heilpädagogik an der Katholischen Hochschule NRW in Münster. Ulrich Scheibner war Bundesgeschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten.
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Kohlhammer
1. Auflage 2021, 379 Seiten
Preis: € 39,00 (inkl. 7% MWSt.)
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Aufruf: Arbeitsgruppe Presse-/Social Media-Arbeit in WfbM
Erstes Vernetzungstreffen am 21. Juli 2023 um 12:00 Uhr (ZOOM-Meeting)
Wie kann inklusive Presse- und Social Media Arbeit in einer WfbM funktionieren? Wieso ist sie ein Garant für (digitale) Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung? Und warum braucht es dafür Vernetzung und einen regelmäßigen Austausch? Mit diesen und vielen weiteren Fragen wird sich die Arbeitsgruppe Presse-/Social Media-Arbeit in WfbM beschäftigen. Insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel und der immer lauter werdenden medialen Kritik an Werkstätten, die neben der breiten Öffentlichkeit sowohl Werkstatt-Beschäftigte als auch (potentielle) Unternehmenskund*innen erreichen, kann eine inklusive Presse- und Social Media Arbeit dazu beitragen, in einen Dialog zu treten und Vorurteile abzubauen. Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt darauf, sich weiter zu vernetzen, um einerseits digitalen Neuerungen gemeinsam zu begegnen, aber auch um durch gemeinsame Aktionen und gegenseitige Unterstützung eine höhere Sichtbarkeit von Werkstätten und Menschen mit Beeinträchtigung in den (sozialen) Medien zu bewirken. Ein dauerhafter Austausch, abseits der regelmäßigen Vernetzungstreffen, wird in einer eigens eingerichteten geschlossenen digitalen Gruppe stattfinden.
Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Viktoria Willmann, Leitung Unternehmenskommunikation Alexianer Werkstätten oder bei Bettina Neuhaus der LAG WfbM Berlin.
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Empowerment zur Selbstvertretung
»Nichts über uns ohne uns!« Um diesen Grundsatz umzusetzen, müssen sich Menschen mit Behinderungen in Gremien auf allen Ebenen aktiv einbringen. Die Zahl derjenigen, die sich engagieren ist leider noch recht klein, außerdem sind die Anforderungen an die Mitarbeit in Gremien in den letzten Jahren erheblich gestiegen.
Mit dem auf drei Jahre angelegten Aktion Mensch- Projekt »Empowerment zur Selbstvertretung behinderter Menschen« sollen Menschen mit Behinderungen unterstützt und gestärkt werden, sich einzubringen und etwas zu verändern. Das Bifos-Institut e.V. bietet für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen Empowerment-Schulungen an. Mit dem dort vermittelten Knowhow können die Teilnehmenden ihre Interessen und Anliegen noch effektiver und kompetenter in die Politik, in Beiräten oder Gremien vertreten. Das partizipativ angelegte Projekt wird von Anfang an viele Perspektiven einbeziehen, in der Selbstvertretung erfahrene und weniger erfahrene Menschen mit Behinderungen vernetzen und Peer-Unterstützung anbieten. Fragen, Anregungen und Kontaktaufnahme hier.
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53° NORD wird gefördert durch:
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