Liebe Leserinnen und Leser!
Nun ist er schon wieder vorbei, der Werkstätten:Tag der BAG WfbM in Lübeck, dem inklusiven Branchentreffen der Werkstätten-Szene. Drei Tage lang kamen Fachleute mit und ohne Behinderung in der wunderschönen Hansestadt Lübeck zusammen, um sich über die Zukunft der Werkstätten auseinanderzusetzen und die "Segel zu setzen für eine inklusive Arbeitswelt".
Zur Eröffnung begrüßte nicht nur mit einem digitalen Grußwort der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Daniel Günther, sondern vor allem Pia Steinrücke, Senatorin für Wirtschaft und Soziales der Hansestadt Lübeck, überzeugte mit einer sehr engagierten Rede zu Inklusion und Teilhabe und welche Rolle Werkstätten dabei auch zukünftig spielen werden. Ebenso vertreten der Staatssekretär im BMAS, Dr. Rolf Schmachtenberg sowie der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Jürgen Dusel (mit digitalem Grußwort). Beide legten, wie schon beim letzten Werkstätten:Tag in Saarbrücken, ein klares Bekenntnis zur WfbM ab, verbunden mit dem Appell zu einer Weiterentwicklung und Öffnung der Werkstatt und einem inklusiven Arbeitsmarkt.
Ein weiterer anwesender Vertreter aus dem BMAS, Dr. Peter Mozet, fand in diesem Kontext deutliche Worte, dass doch nun bitte ein für alle Mal Schluss sein müsse mit der verbalen Angstmacherei um eine Schließung der Werkstätten. Davon sei auf politischer Ebene nirgends die Rede und jeder, der hier im Raum säße, wisse es nun besser und könne sagen: "Es hat niemand vor, die Werkstätten zu schließen!"
Denn nur ohne Schwarzmalerei könne man konstruktiv miteinander darüber verhandeln, wie alle Beteiligten gemeinsam daran mitwirken können, damit Menschen mit Behinderung auch in einem inklusiven Arbeitsmarkt sicher tätig sein können. Dafür braucht es neben Expertise und der gegebenen Bereitschaft auch die richtigen politischen Weichenstellungen.
So konnte Rolf Schmachtenberg seitens der Bundesregierung an neuen Informationen vermelden, dass das 2. Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts inzwischen als Referentenentwurf vorliege, versehen mit einigen knappen Hinweisen, was denn nun Einzug gehalten hat in diesen – wohlgemerkt! – Entwurf: Verbesserung bei der Anrechnung des Steigerungsbetrags auf die Grundsicherung, Ausweitung des Nachteilsausgleichs bei den rentenrechtlichen Regelungen, Förderung von Mobilitätstrainings waren einige der Stichworte, die in seiner Rede genannt wurden. Die aus dem Aktionsplan bekannten Punkte "Weiterentwicklung der beruflichen Bildung" und "Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf" hingegen bedürfen weiterer Informationen und fachlicher Debatten, bevor man neue Handlungsansätze formulieren könne. Wobei die Weiterentwicklung des Fachkonzepts EV/BBB ja bei der BA liegt, hier aber ebenso eine bessere Durchlässigkeit in den allgemeinen Arbeitsmarkt das Ziel sein wird.
Zu dem im Aktionsplan genannten Vorschlag, dass die Anrechnung der Ausgleichsabgabe auf Werkstattaufträge entfallen solle, keinerlei Hinweis. Aber auch hier kann man hoffen, dass es erst eine solide Datenlage zu den mit diesem Vorschlag beabsichtigten Anreizwirkungen geben wird.
Besonders freuen wir uns, dass unserer Partner im Medienversand "caput – das etwas andere Magazin" mit dem exzellent-Preis ausgezeichnet wurde – höchste Zeit!
Wir haben die Segel längst gesetzt und bieten wie gewohnt Impulse, die dabei helfen, das eigene Unternehmen bei der Transformation in einen inklusiven Anbieter von beruflicher Teilhabe für Menschen mit Behinderung zu unterstützen: "Die Werkstatt der Zukunft entwickeln", "Berufliche Bildung und Entwicklungsplanung im Sinne des BTHG" sowie "Ressourcen- und zielorientierte Teilhabe" ...
Auf die Frage, wie man wiederum Firmen für den Inklusionsgedanken öffnet, gibt der diese Woche Antworten...
Wie immer wünschen wir Ihnen eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53° NORD
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