|
Liebe Leserinnen und Leser, |
|
gehört zu einem ausgewogenen Werkstattangebot auch ein Kunstbereich, der Entfaltungsmöglichkeiten für künstlerische Talente bietet, sie entdeckt, fördert und ihnen Anerkennung verschafft? Der den Betrachtern und (potentiellen) Käufern Zugang zur Innenwelt der Künstler*innen ermöglicht und das Bild des defizitären und hilfebedürftigen "Behinderten" zurechtrückt? Machen Werkstätten etwas falsch, wenn sie ihren Beschäftigten nur die werkstattüblichen Tätigkeiten bieten? Persönlichkeitsentwicklung ist ein zentrales Ziel der beruflichen Rehabilitation. Wie kann eine eigenständige Persönlichkeit besser heranreifen als über das Medium Kunst?
Wir meinen, die Antwort auf die Ausgangsfrage lautet "Ja!" und wollen Ihnen diese Ansicht mit dem Bericht über vier etablierte Kunstprojekte begründen. Wir wollen zeigen, welche Bedeutung ein Kunstbereich für die Werkstattbeschäftigten, aber auch die Werkstatt haben kann. Auch wenn nur etwa 10 Prozent der Werkstätten in Deutschland über ein spezielles Kunstangebot verfügen, ist die Szene vielfältig, häufig professionell organisiert und gut mit der Kultur ihrer Region vernetzt und steht für das integrative, öffentlichkeitswirksame und manchmal sogar gesellschaftsverändernde Potential der Kunst.
Lesen Sie unser Plädoyer für ein Kunstangebot in der Werkstatt hier.
Wer gerade dabei ist oder seit der anregenden Lektüre unseres Artikels sich mit dem Gedanken trägt, unter dem Werkstattdach ein Kunstangebot aufzubauen, für den bietet 53° NORD in seiner Veranstaltungsreihe "Einblicke in die Praxis" Gelegenheit zur Information aus erster Hand. In einem Online-Seminar geben die Verantwortlichen der Aachener Kunstwerkstatt "willsosein" Auskunft über das Konzept und die Arbeitsweise des Ateliers.
Seit 2009 bietet es künstlerisch begabten Werkstattbeschäftigten die Chance, in Vollzeitform in diesem personenzentrierten Berufsfeld zu arbeiten. Mittlerweile sind 14 Künstler in dem Atelier tätig. "Willsosein" organisiert überwiegend Ausstellungen im Aachener Raum und kooperiert mit Künstlergruppen in Holland und Belgien. Die Arbeiten waren aber auch schon überregional zu sehen, etwa im Berliner Reichstagsgebäude.
Am Dienstag, den 18. Januar 2022 präsentiert die Gruppe ihre Tätigkeit mit Bildern und filmischen Beiträgen in einer Online-Veranstaltung und stellt sich allen Fragen der
Teilnehmer*innen.
Zur Ausschreibung und Anmeldung zu "Einblicke in die Praxis" | Beruf: Künstler" kommen Sie hier.
Wie immer wünschen wir Ihnen eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre! Ihr Team von 53°NORD
|
|
Online-Workshop
Der Umgang mit Vorbehalten gegenüber Werkstätten bei der Auftragsakquisition
|
|
In der Vergangenheit ermöglichten Werkstätten und ihr Personal in den Augen der breiten Öffentlichkeit behinderten Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben und nahmen damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr. Heute gelten sie oft als diejenigen, die deren Inklusion in die Gesellschaft verhindern.
|
|
|
Sie werden mit Begriffen wie "Aussonderung" und "Ausbeutung" in Verbindung gebracht, sogar von "Zwang" und "Unterdrückung" ist die Rede. Die Folge: Betriebe, die in Werkstätten produzieren lassen, werden spürbar reservierter. Sie wollen sich nicht dem Vorwurf aussetzen, sich an Niedriglöhnen zu bereichern und damit angreifbar machen.
Wie können Werkstätten diesen Vorbehalten begegnen? Wie sollen sie sich gegenüber den Fragen und Befürchtungen ihrer Geschäftspartner verhalten? 53° NORD nimmt das Thema auf und bietet einen eintägigen Online-Workshop an, der sich mit den Einwänden gegen eine Auftragsvergabe an Werkstätten befasst.
|
Ort: Online | via ZOOM
Termin: 20. Januar 2022 | 09:00 bis 15:00 Uhr
Preis: 290,00 Euro (nach § 4 Nr. 22 Buchst. a UstG umsatzsteuerbefreit)
|
|
|
Online-Seminar
Erfolgreiche Bildungsbegleitung im BBB - Lernvorgänge besser verstehen und Lernen ermöglichen
Didaktik und Methodik in der beruflichen Bildung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten
|
|
Im Rahmen der beruflichen Bildung kommen immer wieder neue Lern-Herausforderungen auf Beschäftigte zu.
Je nach eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen
|
|
|
benötigen sie oft gezielte Unterstützung, um Lerninhalte zu erfassen und den Anforderungen im BBB gerecht zu werden.
Die Bundesagentur hat den Fachkräften in der Werkstatt mit ihrem Fachkonzept die Rolle der Bildungsbegleiter*innen zugewiesen. Fachkräfte stehen damit immer wieder vor der Herausforderung allen Beschäftigten gerecht zu werden und eine erfolgreiche Bildungsbegleitung zu gewährleisten. Das Seminar vermittelt hierfür ein umfängliches Verständnis von Lernprozessen und Lernformen.
Die Selbstbestimmung und das selbstbestimmte Lernen von Menschen mit Lernschwierigkeiten ist sowohl handlungsleitendes Prinzip, als auch bestimmend für das methodisch-didaktische Vorgehen im Seminar. Wie kann ich Menschen dazu befähigen, ihre individuellen Lernziele zu formulieren, eigenständig zu lernen, ihre Lernfortschritte zu überprüfen und diese zu reflektieren?
Die erfahrene und langjährig für 53° NORD tätige Referentin stellt die neuropsychologischen Grundlagen des Lernens und deren Bedeutung für die Bildungspraxis vor. Unter Einbeziehung eigener Erfahrung erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, unterstützenden Lernsituationen zu planen, neue Lernformen und lernfördernde Techniken und Methoden für eine erfolgreiche Bildungsbegleitung zu erproben und zu reflektieren. Gruppen-, Partnerarbeit und Arbeit im Plenum wechseln sich ab und bieten Platz für den Erfahrungsaustausch der Teilnehmer*innen und die Möglichkeit, Seminarinhalte auf die Praxis zu übertragen. In einem Aufbauseminar werden im Frühjahr 2022 Inhalte nochmals vertieft und durch zusätzliche Modelle und Konzepte erweitert. Die Seminare sind unabhängig voneinander buchbar.
|
Ort: Online | via ZOOM
Termin: 30. November 2021 | 08:30 bis 15:30 Uhr
Preis: 190,00 Euro (nach § 4 Nr. 22 Buchst. a UstG umsatzsteuerbefreit)
|
|
|
Präsenz-Workshop
Erfolgreich vermitteln mit der IN-KONTAKT-Methode
Professionelle Akquisition von Praktika, Arbeitsplätzen und Kooperationspartnern | Praxisorientierter zweitägiger Präsenz-Workshop
|
|
Der Schlüssel für eine nachhaltige Integration behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt ist die Akquisition von Praktika und Arbeitsplätzen. Ziel ist nicht nur die kurzfristige Vermittlung, sondern der Aufbau von
|
|
|
langfristig tragfähigen Kooperationsbeziehungen zu den Betrieben.
Akquisition heißt, mit Personalentscheidern in Kontakt zu treten und sie von Skeptikern zu "Ermöglichern" zu machen. Dazu bedarf es einer professionellen Vorgehensweise, individueller Handlungskompetenz und Sicherheit im Kontaktaufbau.
Untermauert werden sollte der Kommunikationsprozess von zugkräftigen Argumenten. Akquise mit der IN-KONTAKT-Methode® ist aus der Praxis entwickelt. Sie basiert auf profundem Wissen, jahrzehntelanger reflektierter Erfahrung und einer kontaktfördernden Grundhaltung.
Sie beinhaltet sowohl zielführende Strategien als auch praktisch umsetzbare Methoden, Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt zu vermitteln und Entscheider in Betrieben für eine langfristige Kooperation zu gewinnen.
|
Ort: Kassel
Termin: 03. und 04. Februar 2022
Preis: 430,00 Euro zzgl. ges. MwSt.
|
|
|
Und außerdem
Institut für Menschenrechte
Fachveranstaltung zu Gewaltschutz in Einrichtungen
|
|
Am 10. Dezember 2021 veranstaltet das Institut für Menschenrechte gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, eine virtuelle Veranstaltung zu Gewaltschutz in Einrichtungen.
Die Fachveranstaltung findet in der Zeit von 10:00 - 16:00 Uhr statt und es werden verschiedene Expert*innen aus Politik, Selbstvertretung und Wissenschaft zu Wort kommen mit dem Ziel, das Thema Gewaltschutz in Einrichtungen zu sensibilisieren, Schwachstellen zu identifizieren und Empfehlungen zu formulieren, um die Situation von Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen zu verbessern.
Mehr Informationen finden Sie beim Institut für Menschenrechte oder einfach Fragen per E-Mail an: events@behindertenbeauftragter.de.
|
|
LWL-Budget für Arbeit: Ein Zwischenbericht
|
|
Gemäß Artikel 27 der UN-Behindertenrechtskonvention haben Menschen mit Behinderungen Anspruch auf eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsmarkt.
Dieses Ziel wird im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bereits seit 2008 mit dem LWL-Budget für Arbeit erfolgreich umgesetzt.
|
|
|
In dessen Rahmen wurden von 2008 bis 2017 die Förderprogramme "aktion5" und "Übergang plus" durchgeführt.
Seit 2018 gehen die Förderbausteine dieser Programme in dem LWL-Budget für Arbeit auf, das auf dem durch das Bundesteilhabegesetz eingeführten Budget für Arbeit (§ 61 SGB IX) fußt. Das LWL-Budget für Arbeit besteht aus zwei Teilen und fördert sowohl den Werkstattwechsel als auch die Werkstattalternative für Personen, die ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Werkstatt aufgenommen werden.
Mit diesem klaren Unterstützungs-Angebot für Menschen mit Anspruch auf Werkstatt-Arbeitsbereich ist der direkte Einstieg in versicherungspflichtige Beschäftigung leichter zugänglich als bei anderen Eingliederungshilfe-Trägern.
Den ersten Zwischenbericht zu dieser Maßnahme können Sie hier lesen.
|
|