Bedenkenträger gesucht
Eine Glosse
Zeichnung_Bedenkenträger gesucht-Eine Glosse
In der Tiefe unseres KLARER KURS-Archiv fanden wir diese Glosse aus unserem Gründungsjahr 2008. Sie thematisiert die Funktion einer Spezies, die auch heute noch in Werkstätten für behinderte Menschen nicht unbekannt ist: Die Bedenkenträger. Entgegen der allgemeinen Überzeugung sind diese nicht schlichtweg die geborenen Pessimisten und Verhinderer, sondern sie übernehmen in jeder Organisation eine wichtige Schutzfunktion. Das hat auch die Werkstatt für angepasste Arbeit in Volksheim erkannt.
In der derzeitig rasanten Weiterentwicklung der beruflichen Teilhabe und insbesondere der WfbM lauert auch die Gefahr von Fehlentwicklungen. Um solche negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, will die Geschäftsführung der Werkstatt für angepasste Arbeit in Volksheim jetzt eine neue Stelle schaffen: die eine*r „Bedenkenträger*in“. Ihr Sinn ist es, alle möglichen Risiken neuer Entwicklungen vorwegzudenken und alles Problematische, Gefahrenträchtige und Nichtumsetzbare auszuschließen. Hier der Ausschreibungstext:
Wir suchen so schnell wie möglich für den Bereich des Gesamtbetriebes
Eine*n hauptamtliche*n Bedenkenträger*in.
Die Tätigkeit umfasst folgende Aufgaben:
- Überprüfung aller angestrebten Entwicklungsprojekte und -prozesse auf mögliche Gefahren und Risiken
- Abwendung von immateriellen und materiellen Schäden
- Schutz des Personals und der Mitarbeiter*innen vor drohender Überforderung
- Sicherung bewährter Strukturen
Der Bewerber/die Bewerberin sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Vorausschauendes Denken und Erspüren möglicher negativer Auswirkungen jeder Art
- Pessimistische Grundhaltung
- Fantasiebegabung
- Hohes Maß an Einmischungsbereitschaft
- Das „ja-Aber-Prinzip“ sollte in Denken und Handeln langjährig verinnerlicht sein
Gehalt: Gut und angemessen, Erfolgshonorierung möglich
Die Tätigkeit beinhaltet eine kritische Zusammenarbeit mit allen Leitungsebenen.
Spezifische Vorkenntnisse oder Ausbildungen sind nicht erforderlich.
Bei gleicher persönlicher und fachlicher Eignung werden Männer bevorzugt.