Wie Vermittlungen und Übergänge in den Arbeitsmarkt gelingen
Ein Aktion-Mensch-Projekt erarbeitet Handlungsempfehlungen
Was ist nötig, um Menschen mit Behinderungen erfolgreich in einen Betrieb zu vermitteln? Das ist die zentrale Fragestellung des Vereins UN-Konventionell, Netzwerk für Sozialraum-Arbeit. Seinen Namen leitet er ab von der UN-Behindertenrechtskonvention und er berät vor allem Werkstätten für behinderte Menschen in der Organisation des Übergangs ihre Beschäftigten in einen Betrieb. Mit einer Aktion Mensch-Förderung hat er ein Projekt begonnen, das wesentliche Informationen für die Arbeit von Vermittlungs- und Übergangsdienste verfügbar machen will.
Der Grundgedanke der Sammlung lautet: Gute Lösungen sind bereits vorhanden, man muss sie nur verfügbar machen. Neue Dienste müssen also Strukturen, Vorgehensweisen, Methoden und Hilfsmittel für ihre Arbeit nicht selber entwickeln, sondern können von den Erfahrungen etablierter Dienste profitieren. Der Titel des Projekts: „Wie Vermittlung in den Arbeitsmarkt gelingt - Handlungsempfehlungen zur Vermittlung von Menschen mit Behinderung“. Es startete im April 2024, die Ergebnisse werden Ende September 2025 vorliegen.
An dem Projekt wirken zehn Fachdienste mit, unter ihnen die Hamburger Arbeitsassistenz, ACCESS in Nürnberg, die Übergangsdienste der Lebenshilfe Bamberg, der Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg und der Elbe-Werkstätten in Hamburg. Integrationsfachdienste für spezielle Zielgruppen sind ebenfalls an Bord. Somit umfasst die Sammlung auch spezielle Hilfen bei der Platzierung von Menschen mit psychischen und Sinnesbehinderungen oder Beeinträchtigungen aus dem Autismus-Spektrum.
Die Praxishilfen beziehen sich auf alle Phasen der Vermittlung bzw. Übergangs aus der WfbM in den Arbeitsmarkt, vom Erstkontakt und der Klärungsphase bis zum Abschluss eines Kooperations-, Beschäftigungs- oder Arbeitsvertrags, einschließlich der verwendeten Dokumente, Qualifizierungshilfen und Verträge. Auch Empfehlungen zur personellen und materiellen Ausstattung, zur Organisations- und Kommunikationsstruktur sowie Beispiele für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit sind enthalten.
Die Erhebungen bei den beteiligten Diensten und die Aufarbeitung der Ergebnisse übernehmen Wissenschaftler der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter der Leitung des Sozialwissenschaftlers Prof. Dr. Dieter Kulke. Zum Projektende werden die Ergebnisse auf einer Tagung an der TH Würzburg vorgestellt. Die Praxissammlung ist anschließend für alle Interessenten in Internet verfügbar. Sie erleichtert nicht nur neuen Diensten die Gründung und Strukturierung, sie hilft auch etablierten Diensten, ihre Arbeit zu optimieren, speziell mit Klienten, die nicht zur engeren Zielgruppe der Dienste gehören. Adressaten der Sammlung sind außerdem Ausbildungsstätten, Fachschulen und Hochschulen sowie die Ausbildungsgänge von Jobcoachs. Weitere Informationen zu dem Projekt und zur Arbeit des Vereins UN-Konventionell finden Sie auf der Vereinswebsite.
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UN-Konventionell
Netzwerk für Sozialraum-Arbeit e.V.
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