Auf Achse
Einblicke in ein beispielhaftes Arbeitsangebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf befüllen Futtertüten für die Besucher von Hagenbecks Tierpark. Sie reinigen die Platzanlage des Fußballvereins Altona 93. Sie bessern Kostüme im Musicaltheater König der Löwen aus. Sie bereiten den Raum für die Resort-Besprechung der Sozialsenatorin vor. Sie bringen für einen Blumenladen Sträuße zu den Kunden. Sie arbeiten in einer Grundschule oder bei einer Versicherung.
Die Tagesstätten des Wohn- und Beschäftigungsträgers Leben mit Behinderung Hamburg sind kreativ, was Arbeitsangebote für ihre Beschäftigten betrifft. Arbeit bedeutet für sie vor allem Begegnung mit dem sozialen Umfeld in ihrem Stadtteil, an Orten des realen Arbeitslebens. Diese Arbeitsangebote finden ein bis zweimal in der Woche statt und nehmen eine bis drei Stunden Zeit in Anspruch. Es gibt keinen Leistungsdruck, die Tätigkeiten orientieren sich an die Ressourcen der Menschen und der Tagesstätte. Aber: Sie sind wichtig, sie sind sinnvoll, sie sind leistbar und sie werden honoriert. Auch die berufliche Bildung ist in die Abläufe integriert.
In unserer Online-Veranstaltungsreihe "Einblicke in die Praxis" berichtet die Initiatorin und Leiterin von Auf Achse, Wibke Juterczenka, mit Bildern und Videos über einige der mittlerweile über 50 Kooperationen. Sie gibt Hinweise, wie man sein Team für diese Idee gewinnen und wie die Akquise gelingen kann, wie sich die Abläufe innerhalb der Tagesstätte organisieren lassen, wie man Arbeitsplätze entwickelt und wie sich aus schon bestehende Kontakten weitere Chancen ergeben können.
Zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Unterstützte Beschäftigung bietet Leben mit Behinderung Hamburg mittlerweile auch Fortbildungen für den Aufbau solcher Arbeitsangebote an. Es hat sich ein Netzwerk gebildet, das deutschlandweit Tagesstätten, Tagesförderstätten und Förder- und Betreuungsbereiche in WfbM umfasst.
Wer sich einen ersten, aber dennoch intensiven Einblick in diesen Ansatz verschaffen will, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen.
Referenten
- Frau Wibke Juterczenca, Leben mit Behinderung Hamburg
- Leben mit Behinderung Hamburg