Barrierefreiheit für Menschen mit psychischen Behinderungen - was heißt das?
Kann ein Mensch mit Depressionen sich nicht einfach zusammenreißen, um pünktlich aufzustehen und rechtzeitig bei der Arbeit zu sein? Kann jemand mit Zwangsstörungen nicht einfach mal "Fünfe grade sein lassen" oder mit Angststörungen nicht einfach nachfragen, wenn eine Arbeitsanweisung nicht verstanden wird?
Was Barrierefreiheit für einen Menschen im Rollstuhl bedeutet oder für jemanden mit starken Sinnesbeeinträchtigungen und welche Unterstützungen die Teilhabe für Betroffene verbessern können, ist inzwischen weitläufig bekannt. Doch welche Anforderungen an Barrierefreiheit Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben, ist oft nur unzureichend bekannt. Denn wenn die Barriere durch eine eingeschränkte Realitätswahrnehmung, einen starken Antriebsverlust oder um die Unfähigkeit, menschliche Mimik zu lesen, entsteht, dann gibt es durchaus noch Klärungsbedarf: Wie können diese Barrieren abgebaut werden, damit auch Menschen mit psychischen Erkrankungen die Chance zu einer wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsleben haben. Barrierefreiheit bedeutet, dass auch Menschen mit einer psychischer Erkrankung Bedingungen vorfinden, die sie gleichberechtigt an der Gesellschaft oder an Arbeit teilhaben lassen.
Schwerpunkte des Seminars werden sein:
- welche Barrieren bringen psychische Erkrankungen mit sich?
- Gestaltung eines barrierefreien Arbeitsumfeldes
- Umgang mit Stigmatisierung und „Schubladendenken“
- Interaktionen erlernen, die Scham- und Schuldgefühle bei den Betroffenen reduzieren
- häufige Kontakt- und Kommunikationsbarrieren abbauen
- den Ängsten begegnen, mit denen psychisch erkrankte Menschen konfrontiert werden – von außen, aber auch aus sich selbst heraus