Das TEACCH-Modell und seine Anwendung in der WfbM
Beispiel: Die Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK)
Die Beschäftigung von Menschen mit der Diagnose "Autismus-Spektrum-Störung" stellt Werkstätten vor Herausforderungen. Ihre Besonderheiten in der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung erfordern Hilfen bei der räumlichen, zeitlichen und visuellen Strukturierung der Arbeitssituation. Als wirksam hat sich dabei der TEACCH-Ansatz erwiesen, der seit über 30 Jahren erprobt und weiterentwickelt wird.
Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, die Arbeit mit dem TEACCH-Ansatz im Werkstattalltag kennenzulernen. Die Gemeinnützigen Werkstätten Köln setzen ihn seit Jahren erfolgreich für Beschäftigte aus dem Autismus-Spektrum ein und schaffen damit individuell maßgeschneiderte Arbeitsplätze. Es handelt sich in der Regel um reizarme Einzelarbeitsplätze mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und geringen Störungen. Die Visualisierung der Arbeitsschritte ist individuell angepasst und klar strukturiert. Das gilt auch für die Zeitstruktur des Arbeitsablaufs.
Das Personal ist für die Betreuung autistischer Personen im TEACCH-Ansatz und in der Unterstützten Kommunikation ausgebildet. Bei Bedarf ist eine engere Betreuung möglich. Es steht eine Supervision für Betreuungspersonen zur Verfügung und es gibt auch eine Begleitung für die Verarbeitung von Gewalterfahrungen.
Die KollegInnen berichten aber nicht nur über die günstigen Voraussetzungen in ihrer Werkstatt, die die Beschäftigung von Personen aus dem Austismus-Spektrums-Störungen ermöglichen, sondern auch über mögliche Problemfelder. Etwa über die Gestaltung von Übergängen aus der Schule oder in eine Arbeitsgruppe, über die Grenzen der Anpassung oder die Belastung des Personals und über mögliche Lösungsansätze.
Die Veranstaltungsreihe "Einblicke in die Praxis" bietet die Chance, vom eigenen Arbeitsplatz aus unmittelbar in die nicht alltägliche Arbeitssituation einer Werkstatt hineinzuschauen, mit den Verantwortlichen zu sprechen und Lösungen für eine Problematik zu entdecken, mit der jede Werkstatt in unterschiedlicher Weise konfrontiert ist.