Der Qualifizierungsgang "Alltagshelfer*in" in der WfbM
Und deren Einsatz in Tagesstätten, Wohneinrichtungen und Seniorenheimen
In dieser Online-Veranstaltung aus der Reihe "Sprechzeit – Experten geben Auskunft", können alle, die in ihrer WfbM aktuell einen Qualifizierungsgang zur "Alltagshelfer*in" aufbauen oder ein solches Projekt planen, von der Erfahrung der Hamburger Elbe-Werkstätten profitieren. Tätigkeiten in Tagesstätten und Senioreneinrichtungen sind ein mittlerweile vielerorts etabliertes Arbeitsfeld für WfbM-Beschäftigte. Sie begleiten und betreuen behinderter Menschen mit hohem Hilfebedarf und entlasten das Personal in Senioren- und Pflegeheimen.
Mit dem aus Mitteln des Ausgleichfonds geförderten Projekt "Helfer in der Altenpflege" waren die Elbe-Werkstätten vor 25 Jahren bahnbrechend in der Etablierung und Ausgestaltung dieses Arbeitsfeldes. Das Projekt erbrachte erstmals den Nachweis, dass die Seniorenarbeit ein geeignetes Aufgabenfeld für Werkstattbeschäftigte sein kann. Seither wurde die Idee weiterentwickelt und hat es vielen Regionen Nachfolgeprojekte und Qualifizierungsgänge initiiert. Als Bezeichnung für diese Tätigkeiten hat sich der Begriff der "Alltagshelfer" eingebürgert.
Für die Elbe-Werkstätten hat dieses Arbeitsfeld weiterhin große Bedeutung. Sie qualifizieren Teilnehmer*innen aus dem Berufsbildungs- und Arbeitsbereich und begleiten sie an ihrem Arbeitsplatz in Senioren- und Betreuungseinrichtungen. Der Qualifizierungsgang umfasst Module wie die Grundlagen der Kommunikation, den sicheren Umgang mit Senioren und Menschen mit Behinderungen in Tagesstätten, die Planung und Anleitung von Beschäftigungsangeboten und Krankheitsbilder von Senioren und Menschen mit Behinderungen. Die Qualifikation ist dual angelegt. Der Praxisanteil in Altenheimen und Tagesstätten wird fachlich unterstützt durch die Integrationsbegleiter*innen. Der Theorieanteil in der WfbM besteht aus fachbezogenem Unterricht, der mit einem Zertifikat der zuständigen Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz abschließt. Formal attestiert das Zertifikat Qualifizierungsbausteine nach § 69 BBiG.
In dieser Veranstaltung geben die Expert*innen der Elbe-Werkstätten gemeinsam mit einer Beschäftigten Auskunft über Fragen zum Aufbau der Qualifizierung und bei den Tätigkeiten in den Einrichtungen: Welche Vorbedingungen müssen Interessent*innen für einen solchen Qualifizierungsgang mitbringen? Gibt es genügend Nachfrage? Wie kann die Qualifizierung zeitlich und organisatorisch aufgebaut werden? Braucht man eine Stelle für die Theorieanleitung oder können (auch) externe Referent*innen zum Einsatz kommen? Welche Hürden gilt es bei der Zertifizierung der Module zu überwinden, welches ist die zertifizierende Stelle und wie gewinnt man sie für eine Kooperation? Wie werden die Prüfungen organisiert? Lohnt sich der Zertifizierungsaufwand oder geht es auch ohne anerkannten Abschluss? Wie lassen sich Praxisbetriebe akquirieren und wie ist die Bereitschaft der Einrichtungen zur Zusammenarbeit? Welche Aufgaben können die Teilnehmer*innen übernehmen, sind auch pflegerische Tätigkeiten möglich? Wie geschieht die Anleitung vor Ort? Wie lässt sich der Kontakt der Teilnehmer*innen zur Werkstatt gewährleisten? Wie sind die Erfahrungen bezüglich der Akzeptanz bei Personal und Bewohner*innen?....
Die Veranstaltung bietet die seltene Möglichkeit, eine direkte, zeitlich unaufwändige und authentische Beratung für den Aufbau eines attraktiven und zukunftsträchtigen Arbeitsfeldes zu erhalten, das momentan durch den Fachkräftemangel zusätzlich an Bedeutung gewinnt.
Referenten
- Herr Sven Neumann, Elbe-Werkstätten GmbH | Hamburg
- Frau Nina Wittwer, Elbe-Werkstätten GmbH | Hamburg
- Frau Katrin Glaser, Elbe-Werkstätten GmbH | Hamburg
- Frau Julia Körner, Elbe-Werkstätten GmbH | Hamburg