Archiv

Der erste Würzburger Theaterworkshop von 53° NORD im Januar 2017 war ein Erfolg: Er hat das Methodenrepertoire der Teilnehmer erweitert und ihnen viele Anregungen und Ideen für ihre Praxis geliefert. Damit legte er den Grundstock für eine Veranstaltungsreihe, die im jährlichen Turnus stattfinden soll. Das zweite Seminar der Reihe beschäftigt sich mit den Themen Storytelling, Regie und Figurenarbeit sowie mit Elementen der Schauspielausbildung. Das Treffen vermittelt Handwerkszeug für die Theaterarbeit mit Menschen mit Behinderung und ermöglicht einen offenen Austausch über die Praxiserfahrungen der Teilnehmer. Die Teilnahme am vorhergehenden Workshop ist keine Voraussetzung.

Zu Beginn präsentiert das Theater Augenblick seine neue Produktion mit dem Titel "Eine Frage der Zeit", eine Geschichte über das letzte Dorf,  das sich der digitalen Beschleunigung des Lebens widersetzt. Das Stück hinterfragt auf unterhaltsame Art die Auswirkungen verdichteter Kommunikation und ständiger Verfügbarkeit auf die Qualität unseres Lebens und wagt einen Gegenentwurf.

Die beiden Workshoptage bestreiten Stefan Merk, Leiter des Theaters Augenblick sowie Walter Koch, unter anderem Mitbegründer des Blaumeier-Ateliers in Bremen und Motor der Veranstaltungsreihe Dox-City. Beide sind ausgewiesene Praktiker und stellen nicht die Theorie in den Mittelpunkt, sondern das Spiel, das Ausprobieren und den Spaß an der Sache. Ziel ist die künstlerische Arbeit, dennoch werden durch diese Arbeit individuelle und persönliche Entwicklungen angeregt und liefern den Beweis für das Credo von Walter Koch: Theaterspiel fördert die Persönlichkeit und ihre Entwicklung direkt und nachhaltig. Es schult die Eigenwahrnehmung und die Wahrnehmung anderer, erweitert das Verhaltensrepertoire und stärkt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Damit ist es ein hervorragendes Instrument für alle pädagogischen und therapeutischen Prozesse.