Eine Werkstattform für alle? Wie kann maßgeschneiderte berufliche Teilhabe für psychisch Erkrankte Menschen gut gestaltet werden?
53° NORD-Jahrestagung Arbeit und Bildung für psychisch Erkrankte - online
Auf dieser Detailseite können Sie sich zur digitalen Teilnahme über ZOOM anmelden.
Zu den Details und zur Anmeldung zur Präsenz-Veranstaltung gelangen Sie hier.
Vor 50 Jahren wurde in das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) erstmals der Begriff "Werkstatt für Behinderte" und mit ihm ein verbindliches Regelwerk für die so bezeichneten Einrichtungen definiert. Gute zehn Jahre später wurde darauf aufsetzend für den erwerbsunfähigen Personenkreis eine Werkstattkonzeption im Bundestag verabschiedet, die im Wesentlichen bis heute ihre Gültigkeit hat und auch – bis auf Nuancen – im BTHG Einzug gehalten hat. Der Personenkreis, nach dem sich diese Konzeption maßgeblich richtete, war der, der geistig und kognitiv eingeschränkten Menschen. Psychisch erkrankte Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen und anderen Förderbedarfen spielten hier konzeptionell keine besondere Rolle.
Aktuell arbeiten 70.000 Menschen mit einer psychischen Erkrankung bundesweit in Werkstätten und die Tendenz ist steigend. Dieser Personenkreis aber benötigt in Bezug auf die kognitiven und intellektuellen Möglichkeiten, auf die (emotionale) Belastbarkeit, auf die unterschiedlichen beruflichen und bildungstechnischen Entwicklungsstände und auch mit Blick auf die sozialen Kompetenzen häufig ein differenzierteres Arbeits- und Bildungsangebot.
Da es aber zu diesem Anforderungsprofil keine einheitlichen Vorgaben gibt, haben einige WfbMs sich auf den Weg gemacht und maßgeschneiderte Angebote entwickelt, die sich hinsichtlich Struktur, Anforderungen und Atmosphäre an Menschen mit einer psychischen Erkrankung richten.
Sie nehmen Rücksicht auf die unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Voraussetzungen mit dem Ziel, die gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen so individuell wie möglich zu gestalten. Denn häufige Krankheitsunterbrechungen, schwankende Leistungsfähigkeit oder auch emotionale Kurven erfordern besondere Konzepte.
Die Jahrestagung Arbeit und Bildung für psychisch Erkrankte von 53° NORD wird der Frage nachgehen, wie spezifische Angebote für psychisch erkrankte Menschen gestaltet werden können, wie sich das mit den Rahmenbedingungen und den Kostenträgern vereinbaren lässt und wie wichtig solche "Spezialwerkstätten" für psychisch erkrankte Menschen sein können.
Programm
Tag 1 10:30 - 17:00 Uhr
10:00 - 10:30 Uhr | Check-In und Begrüßungsimbiss
10:30 - 10:45 Uhr | Tagungsbeginn | Eröffnung | Dieter Basener & Katrin Euler, 53° NORD
10:45 - 11:30 Uhr | "Gute Arbeit für wirklich alle - und wo bleiben dabei die WfpbMs?" | Marc Fesca, Geschäftsführung, Arbeit+Teilhabe, Pfeiffersche Stiftungen
11:30 - 11:45 Uhr | Fragen & Diskussion
11:45 - 12:00 Uhr | Kaffeepause
12:00 - 13:15 Uhr | "Berufliche Bildung am richtigen Ort und zur richtigen Zeit" | Dieter Debus & Marie Theres Wuth, Frankfurter Verein
13:15 - 14:15 Uhr | Mittagessen in den hoffmanns höfen
14:15 - 15:00 Uhr | "Maßgeschneiderte Konzepte zur beruflichen Teilhabe für psychisch erkrankte Menschen – oder wen erreicht die Werkstatt nicht?" | Dr. Irmgard Plößl, Rudolf-Sophien-Stift Stuttgart
15:00 - 15:15 | Fragen & Diskussion
15:15 - 15:45 Uhr | Kaffeepause
15:45 - 16:30 Uhr | "Auf dem Weg zur virtuellen Werkstatt für psychisch erkrankte Menschen – Vision, Weg und Widerstände“ | Marion Kay, Kieler Fenster
16:30 - 17:00 Uhr | Fragen & Diskussion
17:00 Uhr | Abschluss des ersten Veranstaltungstages
Tag 2 09:00 - 15:15 Uhr
09:00 Uhr | Begrüßung & Rückblick auf den gestrigen Tag
09:15 - 10:00 Uhr | Wie maßgeschneiderte berufliche teilhabe für psychisch erkrankte Menschen gut gestaltet werden kann. Ein Anderer Leistungsanbieter als passender Dienstleister.| Mike Gräf, ESSwerk, gemeinnützige Integrationsgesellschaft mbH
10:00 - 10:30 | Fragen & Diskussion
10:30 - 11:00 Uhr | Kaffeepause
11:00 - 11:30 Uhr | "Sozialraumorientierung… ein Träger, vernetzte Angebote – wie System sich auf die Bedürfnisse einstellt" | Jörg Greis, gpe - Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH
11:30 - 12:00 Uhr | Fragen & Diskussion
12:00 - 12:15 Uhr | Vorbereitung Gruppenarbeit
12:15 - 13:30 Uhr | Mittagspause
13:30 - 15:00 Uhr | Workshop & Kleingruppenarbeit "Was brauchen wir? Was haben wir? Wie könnte eine passende Herangehensweise aussehen?" | Katrin Euler & Dieter Basener, 53° NORD
15:00 - 15:15 Uhr | Abschlussdiskussion und Resümee
15:15 Uhr | Tagungsende
Referenten
- Herr Dieter Basener, 53° NORD Agentur & Verlag
- Psychologe und Pädagoge
- Frau Katrin Euler, 53° NORD Agentur & Verlag
- Herr Marc Fesca, Pfeiffersche Stiftungen
- Magdeburg
- Herr Dieter Debus, Frankfurter Verein
- Frankfurt am Main
- Frau Marie Theres Wuth, Frankfurter Verein
- Frankfurt am Main
- Frau Dr. Irmgard Plößl, Rudolf-Sophien-Stift gGmbH
- Stuttgart
- Frau Marion Kay, Werkforum Borsigstraße - KIELER FENSTER
- Kiel
- Herr Mike Gräf, ESSwerk gemeinnützige Integrationsgesellschaft mbH
- Essen
- Herr Jörg Greis, gpe - Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH
- Mainz