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Frauenbeauftragte wird es mit den Wahlen im November 2017 in jeder Werkstatt für Menschen mit Behinderung geben, so verlangen es jedenfalls das Bundesteilhabegesetz und die neue Werkstätten-Mitwirkungsverordnung. Bisher kommissarisch tätige Frauenbeauftragte haben sich ebenso zur Wahl gestellt wie Frauen, die sich erstmals engagieren wollen, ihre Aufgaben als gewählte Vertreterinnen: Sie kümmern sich als Expertinnen in eigener Sache um Probleme der Kolleginnen im Werkstattalltag, unterstützen Betroffene dabei, Grenzen aufzuzeigen und Nein zu sagen. Frauenbeauftragte nehmen Einfluss auf die Gestaltung ihrer unmittelbaren Arbeitswelt.  

Auch nach den Wahlen im Herbst sind noch viele Fragen offen: Wie können sich gewählte Frauenbeauftragte für diese Vertrauensarbeit qualifizieren? Welches Handwerkszeug und welche Unterstützung brauchen sie als Ansprechpartnerinnen für ihre Kolleginnen? Welche praktischen Erfahrungen haben bereits tätige Frauenbeauftragte gemacht, und was können angehende von ihnen lernen?

Den Auftakt dieser Tagung macht Kristina Schulz von Werkstatträte Deutschland, die den politisch-rechtlichen Hintergrund erläutert. Frauenbeauftragte und ihre Unterstützerinnen aus verschiedenen Werkstätten berichten vom nötigen Handwerkszeug für ihre Alltagsarbeit und ihren Erfahrungen aus der Praxis: Das Rudolf-Sophien-Stift in Stuttgart, eine Einrichtung für Menschen mit psychischer Erkrankung, hat schon 2011 eine eigene Schulung erarbeitet und ihre Frauenbeauftragten qualifiziert. Auch die Frauenbeauftragten der Hannoverschen Werkstätten sind – von weibernetz geschult – auf ihre Arbeit vorbereitet worden. Sie alle stehen für einen intensiven Austausch zur Verfügung.

Ein von weibernetz geschultes Trainerinnen-Tandem zeigt in einem Kurz-Workshop am zweiten Tag ganz praktisch, welches Wissen für Frauenbeauftragte in WfbM unabdingbar ist ? weibernetz hat in mehreren Schulungen bereits Frauenbeauftragte und Multiplikatorinnen ausgebildet. Über das Projekt "Bundes-Netzwerk für Frauenbeauftragte in Einrichtungen", das vom BMFSJ drei Jahre finanziert wird, berichtet Beatrice Gomes von weibernetz: Sie betreut den Aufbau einer bundesweiten Vernetzungsstruktur für Frauenbeauftragte, ihre Unterstützerinnen und Trainerinnen.