In Betrieb - eine "mobile Tagesförderstätte"
Eine "mobile" oder "virtuelle" Tagesförderstätte, ein Angebot, das KlientInnen mit hohem Unterstützungsbedarf in einer 1:1-Betreuung in Betriebe des ersten Arbeitsmarkts begleitet, ohne dass sie die "reguläre" Tafö besuchen – ist so etwas vorstellbar?
Leben mit Behinderung Hamburg hat 2018 genau diesen Versuch gestartet. Der Träger der Eingliederungshilfe mit 12 Tagesstätten unterstützt inzwischen 22 Beschäftigte im Rahmen von "In Betrieb". Gedacht ist diese Struktur für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in einer Tagesstätte sein können oder sein wollen.
Die KlientInnen sind formal in einer Tagesstätte von Leben mit Behinderung Hamburg angemeldet. Begleitet werden sie durch ein festes Team pädagogischer Mitarbeitender der jeweiligen Einrichtung zu fest vereinbarten und regelmäßigen Terminen, werden von zuhause abgeholt und auch wieder zurückgebracht. Für jede Person wird eine individuelle Wochenstruktur aus Arbeits- und ergänzenden Angeboten entwickelt – in Betrieben, im Sozialraum und in Einzelfällen im eigenen Wohnraum.
In Betrieb zeichnet sich durch eine hohe strukturelle Flexibilität, inhaltliche Vielfalt und eine verlässliche Beziehungsgestaltung aus. In der Veranstaltung wird erläutert, wie das Konzept entstanden ist. Anhand von Praxisbeispielen wird aufgezeigt, welche Chancen und Herausforderungen es für alle Beteiligten mit sich bringt und was sich bisher in der Umsetzung bewährt hat.
Die digitale Informationsveranstaltung aus der Reihe "Einblicke in die Praxis" bietet allen, die mehr über dieses individualisierte Angebot wissen wollen, die Möglichkeit, sich zu informieren und nachzufragen. Die Koordinatorin der Angebote In Betrieb und Auf Achse, Wibke Juterczenka, stellt sich den Fragen der TeilnehmerInnen - auch der nach der Übertragbarkeit dieses Modells auf andere Regionen.
Referenten
- Frau Wibke Juterczenca, Leben mit Behinderung Hamburg
- Leben mit Behinderung Hamburg