Was ist "Gute Arbeit" für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf?
Einladung zu einem Entwicklungslabor
Die Werkstattgesetzgebung unterscheidet zwischen werkstattfähigen und nicht werkstattfähigen Personen. Wer ein "Mindestmaß verwertbarer Arbeitsleistung" erbringen kann, findet einen Platz in der Werkstatt. Wer das Mindestmaß nach der Definition nicht erbringt, hat nur Anspruch auf Tagesstruktur und Pflege in einer Tagesstätte, Förderstätte bzw. im Förder- und Betreuungsbereich. Zunehmend wird aber auch diesem Personenkreis ein Recht auf berufliche Bildung und berufliche Teilhabe zugebilligt. In Nordrhein-Westfalen wurden Tagesförderstätten schon vor Jahren abgeschafft und Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf erhielten den Werkstattstatus.
Mit dem Statuswechsel alleine ist es nicht getan. Wenn man das Recht auf Bildung und Arbeit auch für diesen Personenkreis bejaht, muss man die Frage nach sinnvoller, leistbarer und als befriedigend erlebter Arbeit neu stellen. Der Inhalt der Arbeit, die Arbeitsstruktur und Arbeitsorganisation sowie die Art der Unterstützung muss sich den Bedürfnissen der Person anpassen. Die Fragen lauten: Was ist "gute Arbeit" für Menschen mit besonderem Unterstützungs- und Pflegebedarf? Was erleben sie selbst als sinnhaft und befriedigend? Ist der hohe Anteil an industrieller Fertigung, insbesondere an Verpackungs- und Montagetätigkeiten, der Werkstätten nach wie vor kennzeichnet, auch für sie geeignet und wenn ja, unter welchen Bedingungen?
53° NORD macht die Frage nach "Guter Arbeit" zum Thema eines Entwicklungslabors. Ausgangspunkt ist der Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer. Aus deren Perspektive denken die Teilnehmenden im Laufe von zwei Vormittagen deren Teilhabe an beruflicher Bildung und am Arbeitsleben neu. Sie versetzen sich in Kleingruppen- und Plenumsarbeit in die Situation von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, analysieren deren Bedarfe und Wünsche sowie die Erwartungen an eine Unterstützung und leiten daraus Anforderungen an Arbeitsinhalte, Arbeitsstruktur und an das Unterstützungssystem ab, sowohl im geschützten wie im allgemeinen Arbeitsmarkt.
Wir laden alle, die sich mit dem Thema Arbeit für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf beschäftigen, zu dieser Veranstaltung ein. Die entwickelten Ideen und Vorschläge werden wir veröffentlichen und sie damit in die bundesweite Diskussion zur Neustrukturierung der beruflichen Teilhabe einbringen.
Programm
Tag 1 09:00 - 13:00 Uhr
Tag 2 09:00 - 13:00 Uhr
Veranstaltungsort
Preis
190,00 Euro
Die reine Fortbildungsleistung ist gemäß §4 Nr. 22a) UStG umsatzsteuerbefreit.
Veranstaltungsbuchung
Diese Veranstaltung ist leider nicht mehr buchbar.
Der Anmeldeschluss dieser Veranstaltung war der 02. Februar 2024.