Theater.Rebellion
Die Ausweitung der Kunstzone – Theater Thikwa
Aus der Reihe: Kunst
Autor: Claudia Lohrenscheit (Hg.)
ATHENA-Verlag
1. Auflage 2018
208 Seiten
ISBN: 978-3-7455-1019-5
Best.Nr.: M187
Preis: € 24,00 (inkl. 7% MWSt.)
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Vielfalt und das Menschenrecht auf künstlerische Teilhabe stehen im Zentrum der Arbeit des Berliner Theaters Thikwa, das 2016 sein 25-jähriges Jubiläum feierte und 2018 für seine herausragende künstlerische Ensembleleistung mit dem Martin-Linzer-Theaterpreis der renommierten Fachzeitschrift »Theater der Zeit« ausgezeichnet wurde.
Behinderung wird in diesem Theater weder geleugnet noch herausgeputzt, sondern in ihrem mitunter verstörenden Eigensinn zur Geltung und größtmöglichen Entfaltung gebracht: Die Thikwa-Performer*innen sind in ihrem künstlerischen Ausdruck einmalig, unverwechselbar und unverzichtbar.
Theaterkunst von und mit geistig behinderten Menschen ist noch immer ein Nischenbereich, mit dem viele Bürger*innen – auch kulturinteressierte – noch nie in Berührung gekommen sind. Sie ist noch längst kein selbstverständlicher Bestandteil des alltäglichen Kulturlebens. Auch heute noch gibt es kiloweise Klischees und Fragen in den Köpfen, ob die Theaterarbeit behinderter Menschen tatsächlich ein etwas anderer, jedoch letztlich »normaler« künstlerischer Beitrag ist oder nicht doch ein gut verpacktes Stück Therapie und Soziale Arbeit. Dem entgegen dokumentiert der vorliegende Band anlässlich des Jubiläums die wichtige Arbeit Theater Thikwas als Pionier für Mixed Ability und künstlerische Inklusion. Die Theatermacher*innen und Performer*innen kommen dabei selbst in Bild und Text zu Wort, und geben Auskunft über ihr künstlerisches Schaffen. Neben dem Porträt ausgewählter Performer*innen und Produktionen beinhaltet der Band auch eine Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten um das sog. Disabled Theater, das Recht eines jeden Menschen auf künstlerischen Ausdruck und Teilhabe auf Augenhöhe sowie das Zusammendenken von Theater, Inklusion und Menschenrechten.
Autoreninformation
Theater Thikwa e.V. ist »Deutschlands berühmtestes Theater« (rbb Kulturradio), in dem Künstler*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen. In der eigenen Spielstätte in Berlin Kreuzberg und bei Gastspielen auf der ganzen Welt präsentiert Thikwa Performances, Tanz- und Texttheater ohne Scheu vor Experimenten. Basis des »Bühnenwunders« (Der Tagesspiegel) ist die Thikwa Werkstatt für Theater und Kunst, eine Kooperation zwischen dem Thikwa e.V. und der Nordberliner Werkgemeinschaft (nbw gGmbH). Hier haben die 44 Ensemble-Mitglieder ihren Arbeitsplatz und werden in darstellender und bildender Kunst ausgebildet. Theater Thikwa arbeitet in besonderem Maße mit der persönlichen Eigenart seiner Performer*innen und sucht neue Ausdrucksformen jenseits festgefügter Genre-Grenzen. Dabei kooperiert es kontinuierlich mit externen Künstler*innen der Freien Szene. 2016 feierten die Pioniere der Inklusion ihr 25-jähriges Jubiläum.
Claudia Lohrenscheit ist Erziehungswissenschaftlerin und Menschenrechtspädagogin und seit 2013 Professorin an der Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Coburg. Neben ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten in der (inter-)nationalen Menschenrechtsarbeit (u.a. Kinderrechte, Gender, Inklusion und Diskriminierungsschutz) engagiert sie sich auch künstlerisch und pädagogisch in der Theaterarbeit in Berlin und Coburg.